Drei Pässe Tour - Campolongo – Falzarego – Valparola
25. Juli 2017
Um kurz nach 9 Uhr ging es von unserer Unterkunft in Corvara los.
Auf dem Programm stand der Falzarego und Valparola Pass, der in diesem Jahr zum 100. Giro d’Italia gefahren wurde.
Natürlich musste erst einmal der Campolongo Pass aus Corvara unter die Räder genommen werden. Von der anderen Seite, von Arabba, hatte ich ihn bereits bei der Sella Runde bewältigt. Der Pass schlängelt sich im unteren Bereich sanft durch saftige Wiesen hindurch. Im oberen Teil flacht er etwas ab und es gibt auch immer öfters gerade Abschnitte.
Das Wetter war perfekt. Etwas frisch noch am Morgen, aber das sollte sich in den nächsten Stunden ändern. Oder doch nicht?
Nach 31 Minuten war ich oben am Passschild vom Campolongo-Pass. Gar nicht mal so schlecht. Noch einige Fotos gemacht, die Windjacke angezogen und die rasante Abfahrt nach Arrabba konnte losgehen.
In Arabba hält man sich links in Richtung Falzarego-Pass und Cortina. Rechts würde man zum Pordoi-Pass hinauf fahren.
Jetzt ging es fast immer leicht bergab, bis die Abzweigung zum Falzarego-Pass kam. Jacke aus und ab in die Steigungen.
Der Falzarego geht sanft los. Einige Kehren wechseln sich mit geraden Stücken ab. In einer Kehre Gegenwind, die andere dann Rückenwind. So ging es einige Kilometer. Es war absolut wenig Verkehr und ich konnte die Natur in vollen Zügen genießen. Im Einklang mit der Natur!
Am Pian di Falzarego auf 1.935 m, gibt es eine kleine Ansammlung von Häusern, Restaurants und einer Kapelle. Dort hat man einen grandiosen Blick auf die hohe Baukunst der Passstraße, mit den gemauerten Stützmauern und dem Kehrentunnel.
Ich zog weiter und erreichte dann bald die Galerie und kurz danach den Kehrentunnel. Er ist nur 50 m lang. Eine Beleuchtung ist nicht notwendig.
Jetzt fährt man über der Baumgrenze auf knapp 2.000 m. Noch einige Kehren und dann war der Pass erreicht.
Oben angekommen, erwartet einen etwas Trubel. Viel Ausflugsverkehr, der hauptsächlich aus Cortina d’Ampezzo kommt.
Ich machte mein obligatorisches Passschild Foto. Dabei hatte ich ein nettes Pärchen aus Deutschland getroffen. Wir erzählten noch ein wenig und dann machte ich eine kleine Pause mit meiner Semmel, die ich mir aus Corvara mitgenommen hatte. Ich beobachte den Trubel und die Menschen, die aus Bussen in den Souveniershop strömten.
Ich setzte meine Fahrt fort und begab mich auf die ca. zwei Kilometer lange Steigung zum Valparola-Pass. Irgendwie hatte mir die kleine Pause nicht gut getan. Die Beine waren schwer und dann noch Gegenwind. Ich kam kaum den Berg hoch. Ein Blick auf mein Garmin verriet mir, dass diese unscheinbare Straße um die 10% Steigung aufweist. Okay – das erklärt einiges. Naja – es sind ja nur 2.000 m, dann war es auch schon geschafft. Auch hier ein Foto am Passschild, Jacke an und ab auf die laaange Abfahrt nach La Villa.
Die Aussicht war grandios. Immer noch wenig Verkehr, sodass ich die ganze Straßenbreite ausnutzen konnte. Da einige Risse im Straßenbelag sind, sollte man trotzdem vorsichtig fahren und sich nicht überschätzen. Schnell ist mal eine Kehre zu überstürzt angefahren und dann hat man seine Not, dies zu korrigieren.
Ach ja. Die Sonne kam nun immer weniger zum Vorschein und somit war die Abfahrt ziemlich kalt. Ich überholte einen Kollegen, der komplett in kurzen Rad Klamotten den Berg hinunter flitzte. Er fiel mir auf, da er ziemlich zitterte. Der arme Kerl. Aber eine Windjacke sollte man immer bei Pässe Touren dabei haben.
In La Villa angekommen, musste ich mir erst einmal meine Finger entkrampfen und mich etwas aufwärmen. Ich ließ meine Jacke an und strampelte den Ort hindurch. Jetzt war mir wieder warm und nach dem Jacken-Stopp zog ich die letzten, etwas welligen Kilometer nach Corvara durch.
Jetzt noch die 15 bis 17% zu meiner Unterkunft hoch und es war geschafft.
Auf den Spuren des 100. Giro. Die Profis sind das wesentlich zügiger gefahren, hatten aber wahrscheinlich nicht so viel Vergnügen und schöne Blicke für die Natur wie ich.
Noch zu erwähnen ist mein Rennrad. Das Canyon Endurace CF ist ein optimales Rad zum Pässe fahren. Leicht, komfortabel und trotzdem stabil und sicher in den Abfahrten. Ich bin froh, dass ich mich damals für dieses Rad entschieden habe.