Sella-Ronda

Streckenplan bei GPSies

19. Juli 2017

Jeden Mittwoch ist der Sella-Pass für motorisierte Fahrzeuge gesperrt, um der Umwelt einen Gefallen zu tun.

Dies habe ich zum Anlass genommen, um die Sella-Gruppe mit dem Rennrad zu umrunden. Die berühmte Selleronda.

Im Vorfeld habe ich mich informiert, welche Richtung die schönere ist. Im Uhrzeiger- oder gegen den Uhrzeigersinn?
Es gab Empfehlungen, die Selle Ronda gegen den Uhrzeigersinn zu fahren. Mein Startort war Corvara, da ich dort meinen Sommerurlaub verbrachte. Also ging es von Corvara aus in Richtung Grödner-Pass. Dieser ist gleich mit ca. 10 km und rund 600 hm der längste.

Ich machte mich um 8:45 Uhr von Corvara auf. Es war ein sehr schöner Tag, angenehm von den Temperaturen. Mit dabei immer die Windjacke, damit die Passabfahrten nicht zu kalt werden.

Der nächste Ort nach Corvara ist Colfosco. Die Straße ist leicht ansteigend, bist dann die ersten Kehren am Grödner-Pass erreicht werden. Jetzt schlängelt sich die Passstraße mit moderaten Prozenten durch wunderschöne Wiesen und Landschaften. Zur linken immer das Sella-Massiv zum Greifen nah. Der Verkehr war noch sehr wenig um die Uhrzeit.

Nach genau einer Stunde erreichte ich den Grödner-Pass. Nicht schlecht. Mit einem Durchschnitt von ca. 10 km/h war ich mehr als zufrieden. Die Beine haben sich sehr gut angefühlt, sodass ich nach einer kleinen Pause und dem obligatorischen Passschildfoto die Abfahrt unter die Räder nahm. Nach einer kurzen Abfahrt kam ein längeres gerades Stück direkt am Sellastock entlang. Zur rechten konnte man einen Blick ins Grödertal erhaschen, bevor es dann weiter abwärts ging. An der Abzweigung Wolkenstein, geht es nach links zum Sella-Pass hinauf. Hier waren jetzt die anfangs beschriebenen Sperren mit Carabinieries aufgestellt. Es durften keine Autos, Motorräder und LKWs auf den Pass hochfahren. Nur Linienbusse und einige Elektroautos und Motorräder, das hatte ich auch noch nie gesehen, durften die Absperrung passieren.

Es waren jede Menge Radfahrer unterwegs, die sich auf der ganzen Straße verteilten.

Der Sella-Pass ist nicht besonders steil und auch nicht so kurvenreich. Ich fand meinen Rhythmus und nach einiger Zeit erreichte ich das Hotel unterhalb des Passes. Jetzt kamen noch mal einige Kehren und dann war auch schon die Passhöhe erreicht.

Der Sella-Pass ist mit 2240m der höchste von der Sellaronda aber nicht der attraktivste. Ein Restaurant und ein Souvenirlädchen, das auch noch geschlossen war. Am Passschild war großes Gedränge. Es wurden gegenseitig Fotos gemacht. Nach einer kleinen Bananen-Stärkung wurde die Windjacke wieder ausgepackt und die lange Abfahrt in einer traumhaften Gegend begann.

An der Abzweigung zum Pordoi-Pass zog ich meine Windjacke aus und versuchte wieder meinen Berg-Rhythmus zu finden. Mit 8% durchschnittlichen Steigung ist der Pordoi-Pass eigentlich ganz gut zu fahren. Wenn nicht schon die anderen zwei Pässe in den Beinen wären.

Aber es ging ganz vorwärts. Die Kehren schlängeln sich anfangs noch durch den Wald hindurch, später durch offenes Gelände. Jetzt kann man auch schon den Pass erhaschen und die letzten Kehren fallen auch nicht mehr so schwer.

Ab Passschild waren wieder sehr viele Radler, die ein Foto machen wollten. Auch ich gab mein Foto einen netten Kollegen, der aber wohl die Knöpfe meines Apparates verwechselte. Leider kein Beweisfoto am Pordoi-Passschild. Schade. Dafür Fotos von meiner Pause mit Cappuccino J.

Egal wo man einen Kaffee, Espresso oder Cappuccino trinkt, in dieser Gegend sind alle super lecker. Das nur zur Info!

Jetzt stand die längste Abfahrt nach Arabba an. Also Windjacke an und los ging es die 33 Kehren zum netten Ort Arabba hinunter. Die Straßen sind weitestgehend im sehr guten Zustand. Es gibt hin und wieder einige Risse im Asphalt, die auch mit Vorsicht zu genießen sind. Durch die vielen Kehren, sollte man auch nicht so hohe Geschwindigkeiten fahren. Leicht kann man sich in der einen oder anderen Kehre verschätzen.

In Arabba ging es jetzt links in den letzten der vier Pässe, den Campolongo-Pass hinein. Jacke aus und wieder sein Berg-Tempo finden. Er soll der leichteste Pass sein – so die Beschreibung. Ich fand gerade den unteren Teil ziemlich unangenehm und steil. Das kann aber auch an mir liegen. Oben hinaus kamen noch mal einige Kehren und dann war auch schon die Passhöhe erreicht. Das obligatorische Passschildfoto hat nun besser funktioniert.

Die traumhafte Abfahrt nach Corvara konnte ich jetzt in vollen Zügen genießen. Sehr imposant sind die letzten Kehren hinunter nach Corvara, die man auch von den Fotos vom Dolomiti Marathon kennt.

Nach 53 km und 1700 hm kam ich noch mit guten Beinen an meiner Unterkunft an. Insgesamt eine super schöne Runde in einer traumhaften Bergwelt. Wo hat man das schon – 50 km und vier richtig tolle Pässe?

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